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MAZ-Kommunikationstagung

MAZ-Kommunikationstagung: Einfache Sprache

An der MAZ-Kommunikationstagung «Einfache Sprache» haben drei Referentinnen ihre Tipps zu den Themen «Einfache Sprache», «Gendern» und «UX-Writing» weitergegeben. Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse für Sie festgehalten.

«Schluss mit kompliziert: Einfache Sprache wirkt»
Gabriela Bonin, Texterin, Schreibcoach, Content Writer, Bonin Kommunikation

  • Komplizierte Texte lösen Stress und Ärger aus
  • Das will einfache Sprache (plain language): Die Lesenden finden, was sie brauchen, verstehen, was sie finden, können mit dem Gefundenen ihre Bedürfnisse befriedigen
  • Immer die Perspektive des Publikums einnehmen
  • Die wichtigsten Stolpersteine: Satzlängen, Fremd- und Fachwörter, Nominal- und Passivkonstruktionen, Schachtelsätze, Modalverben, Füllwörter, Juristendeutsch, abstraktive Substantive
  • Texte auf Komplexität analysieren. Tool-Tipp: textanalyse-tool.de
  • Bonus Tipp: Mut und Grösse haben, einfacher zu schreiben

«Gendern: korrekt und kreativ»
Catherine Duttweiler, Autorin, Moderatorin und Dozentin

  • Junge Leserinnen und Leser fühlen sich durch gendergerechte Texte angesprochen
  • Es gibt noch keine festen Regeln fürs Gendern
  • Gendergerecht Texte sollen sachlich korrekt, verständlich, vorlesbar und eindeutig sein. Sie sollen das Erlernen einer Sprache nicht erschweren
  • Geschlechtsneutrale Ersatzformen sind oft die beste und einfachste Lösung
  • Mündlich wirkt die Paarform (z.B. Bürgerinnen und Bürger) weniger repetitiv als schriftlich
  • Wirklich barrierefrei sind nur Paarformen und geläufige neutrale Formulierungen
  • Lesetipp: «Auch durch Astronautinnen ändert sich nicht alles»
  • Für die Umsetzung im eigenen Unternehmen braucht es eine klare Verankerung, die Unterstützung der Geschäftsleitung, Empfehlungen statt Regeln
  • Tool-Tipp: geschicktgendern.de

«UX Writing – Schreib fürs Web und Apps»
Xenia Imbach, Content Strategist and UX Writer, Liip AG

  • UX-Writing schafft Orientierung und Klarheit für Nutzende
  • Wer Lesbarkeit fördern will, muss das Leseverhalten am Screen verstehen, massvoll umgehen mit Inhalten und dialogisch statt technisch vorgehen
  • So schreibt man für Screens: Die wichtigsten Wörter am Anfang des Titels, aussagekräftige Zwischentitel, portionieren mit Abschnitten und Listen
  • Nutzerinnen und Nutzer sollen aktiv angesprochen werden («Sie» und «wir»)
  • Kreative Ideen sollten zuerst am Prototyp getestet werden
  • Bedürfnisse und Alltagssprache der Userinnen und User kennen 
  • Kurze Sätze, einfache Fragen und Alltagssprache verwenden
  • Nicht auf das Bauchgefühl verlassen, sondern testen
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