Best of Diplomarbeiten
In vielen Arbeiten geht es um persönliche Schicksale. Etwa um jenes von Sarah, die als Sans Papier in Privathaushalten putzt, bügelt und Kinder hütet. Und sich am liebsten unsichtbar machen würde. Aus Angst entdeckt zu werden. Oder um Chiara, die mit 16 – nur noch 27 Kilo schwer – das Essen wieder lernen musste.
Die Absolventinnen und Absolventen haben genau hingeschaut und recherchiert – und beispielsweise aufgedeckt, dass mittlerweile sogar Amateurfussballer Geld fürs Spielen verlangen. Sie haben nachgehakt, warum es derart komplex ist, aus alten Handys Gold, Iridium und andere wertvolle Metalle zu recyceln.
Sie haben sich an die Fersen von Grenzwächtern geheftet und deren Arbeit im Zug Chiasso-Lugano dokumentiert. Im Selbstversuch fanden sie heraus was passiert, wenn ein Journalist «den Stecker zieht» und 168 Stunden ohne Facebook, Whatsapp und Google arbeitet. Mit Bauarbeitern aus dem Ausland haben sie die Schulbank gedrückt und ihnen beim Deutschlernen über die Schulter geschaut. Und sind dem Phänomen Irina Beller auf der Spur – der Millionärsgattin, die ach so gerne «in Mitte von Punkt» steht.
Viel Vergnügen!
Yvonne Debrunner, SDA: «Am Ende einer Epoche»
Mühleberg – das ist das Atomkraftwerk. Aber es wird bald auch wieder ein einfaches Dorf sein: 2019 wird das AKW abgeschaltet. Das «Werk», das Ortsbild und Zusammenleben der Bewohner 47 Jahre lang bestimmt hat, wird zu einer Episode in der 1000-jährigen Geschichte des Dorfes. Eine Ortsbegehung.
Mathias Fürst, Urner Wochenblatt: «Dorfkönig will er nicht sein»
Der Isenthaler Gemeindeschreiber Bernhard Walker tritt zurück. Nach 35 Jahren. Er war Materialwart der Dorfmusik, Leutnant der Feuerwehr, Gehilfe des Siegrists, Urner Landrat, Schützenmeister, Bausekretär – und Totengräber. Porträt eines Urgesteins.
Nicolas Bollinger, Bieler Tagblatt: «Gespenster-Geschichten und Geistes-Gegenwart»
Spuk ist nicht von gestern. Nur: Heute entspringt Spuk nicht mehr der Angst vor der übermächtigen Natur, sondern dem Innern des (überforderten) Menschen. So kann – wer den Spuk zu lesen versteht – psychische Konflikte lösen. Die sinnliche Spurensuche eines Skeptikers im Land des Übersinnlichen.
Radio
Linda Aeschlimann, FM1: «Am Limit»
Sie rennt und rennt, manchmal vier Tage und Nächte lang. Richtig gut gehe es ihr erst ab 100 Kilometern, sagt die Ultra-Läuferin Denise Zimmermann. Wir erleben sie beim Swiss Iron Trail: 200 Kilometer, 11 000 Höhenmeter. «Eine Sucht», kommentiert ihr Vater.
Gian-Marco Maissen, RTR – Radio Rumantsch: «168 uras offline»
Facebook, Whatsapp, Google – drei Stunden täglich und länger nutzen Viele Handy und Internet. Was, wenn man einfach mal den Stecker zieht? Kann man als Radioreporter überhaupt noch arbeiten? Kollegen treffen? Veranstaltungen buchen? Ein Experiment mit erstaunlichem Ausgang.
TV
Oceana Galmarini, RTR – Tele Rumantscha: «Anton Capaul – omosexual e catolic»
Als Bub hat er gerne Gottesdienst gespielt. Mit Altar und Kerzen, und den Nachbarskindern als Besuchern. Der Glaube hat schon immer eine bedeutende Rolle gespielt in Anton Capauls Leben. Nicht einfach für den Mann, der in einem Bündner Bergdorf aufgewachsen ist – und sich zu seiner Homosexualität bekennt.
Mayka Frepp, Südostschweiz TV: «Die Bodybuilderin»
Der Kraftraum ist Sadas Zuhause. Wenn sie nicht trainiert, hat sie ein schlechtes Gewissen – die Muskeln müssen wachsen! Jede noch so kleine, fasrige Wölbung unter der Haut wird mit einem Lächeln begrüsst. Vor der Meisterschaft nur noch Soja, Tofu, Reis, Gemüse, Früchte. Und dennoch: Es reicht nur für Platz sieben.